Additive Fertigung für Industriebrenner

3D Druck oder konventionelle Verfahren: Eine Einordnung

WS ist seit Jahrzehnten weltweit bekannt als unbestrittener Technologie- und Marktführer im Bereich industrieller Brennertechnologie für die Thermoprozessindustrie. Für Produkte der nächsten Generation kommen dabei natürlich auch modernste Fertigungsverfahren wie die additive Fertigung zum Einsatz.

Der Brenner der Zukunft ist flexibel – additive Fertigung beschleunigt den Weg zum Ziel.

Wenn gefragt wird was ein Industriebrenner der Zukunft können sollten, kommen vor allem drei Eigenschaften zur Sprache: Effizient, emissionsarm und (brennstoff-)flexibel muss der Brenner zukünftig sein.

Es sollte für Neuanlagen und Modernisierungen heute selbstverständlich sein verbrennungstechnische Wirkungsgrade zwischen 80 und 90% sowie NOx Emissionen unter 100 mg/Nm³ zu erreichen. Diese beiden Aspekte sind bei WS bereits seit über einem Jahrzehnt gelöst worden und haben sich im Markt bewährt. Auch die Verbrennung von Wasserstoff gilt als weithin beherrscht und ist mit nahezu allen WS Brennern zu 100% möglich wenn das Ofendesign bestimmte Randbedingungen erfüllt.

Die zukünftigen Aufgaben liegen in der Vorbereitung auf wechselnde Brennstoffe. Wer flexibel Erdgas, Wasserstoff und sogar Ammoniak verbrennen möchte muss dies bereits heute bei der Auslegung des Beheizungssystems bzw. des gesamten Ofendesigns berücksichtigen. Gerade im Bereich von Ammoniak besteht in der Verbrennungstechnik zudem noch einiges an Forschungsbedarf. 

Additive Fertigung

Die additive Fertigung ist seit Jahren fester Bestandteil im Programm bei WS, insbesondere um Entwicklungszyklen zu verkürzen und Innovationen noch schneller auf den Markt zu bringen. Während anfänglich noch der Modellbau für professionelle Messeauftritte und die Vereinfachung der Vertriebsarbeit im Fokus stand, rückt auch längst der 3D Druck metallischer Werkstoffe in den Fokus.

Gerade für den Zweck der Forschung & Entwicklung eignet sich die additive Fertigung hervorragend. Ohne Wartezeit auf Gussmodelle oder externe Dienstleister lassen sich oft über Nacht neue Entwicklungen umsetzen und unmittelbar erproben. Ein Aspekt, der nicht zuletzt unserem bereits 95 Jahre alten Senior-Entwickler Dr. J. A. Wünning ganz besonders wichtig ist.

In der Konzeptionsphase bleibt es dennoch weiterhin das Ziel neue Produkte so zu entwickeln, dass diese auch mit klassischen Fertigungsverfahren herstellbar bleiben. Erst wenn die gewünschten technischen Eigenschaften mit Hilfe traditioneller Formgebungsverfahren nicht mehr erreichbar sind, sollten Designs in Betracht gezogen werden, die ausschließlich additiv gefertigt werden können.

Denn man muss bei aller Euphorie betonen, dass der 3D Druck keinen Wert in sich darstellt. Es handelt sich um ein relativ neues und teures Fertigungsverfahren, das sich neben den lange bekannten Verfahren wie bspw. Gießverfahren oder klassischen Schweißkonstruktionen einreiht und bewähren muss. Alle Verfahren haben spezifische Stärken und Schwächen und sind unterschiedlich gut skalierbar. Worauf es ankommt ist es, das richtige Verfahren für den richtigen Einsatzzweck auszuwählen.

Brennerteile im Fokus des metallischen 3D Drucks

Bis vor wenigen Jahren erschien im Industriebrennerbau die Suche nach dem besten Wärmetauscher das wesentliche Entwicklungsziel. Gleichsam ist es relativ trivial einen sehr effizienten Wärmetauscher zu bauen. Will man jedoch einen hocheffizienten Wärmetauscher zu anwendungsadäquaten Kosten herstellen wird die Aufgabe schon schwieriger. Wenn das Produkt dann auch noch den anspruchsvollen Einsatzbedingungen der Thermoprozesstechnik gerecht werden soll, sind schon einige Anstrengungen nötig, um ein stimmiges Gesamtprodukt zu erreichen.

Wärmetauscher aus dem 3D Drucker erlauben hier zwar einerseits kompakte Strukturen hoher Komplexität die einen guten Wärmetausch ermöglichen. Andererseits sind die Herstellkosten heute noch sehr hoch und gerade für volumetrisch große Teile auch absehbar nicht konkurrenzfähig mit klassischen Herstellungsverfahren. Hinzu kommen Probleme beim Reinigen komplexer dreidimensionaler Strukturen sowie die oft mangelhafte Reparaturfähigkeit im Schadenfall.

Wenn man nun bedenkt, dass WS seit weit über 15 Jahren mit dem Spaltstromrekuperator und Regenerativbrennern Luftvorwärmraten erreicht, die bereits sehr nahe am physikalischen Limit liegen wird deutlich, dass die Aufgabe der Wärmetauscheroptimierung für Industriebrenner bereits vor langer Zeit hinreichend gelöst wurde. Additive Fertigung kommt hier also vor allem dann ins Spiel, falls die Kosten unerwartet stark fallen sollten.

Anders verhält es sich mit anderen thermisch hoch belasteten Bauteilen von Industriebrennern. Neuartige und bislang kaum herstellbare Geometrien im Bereich des Brennermunds ermöglichen es, technische Eigenschaften des Endprodukts weiter zu verbessern. Diese Verbesserungen zielen häufig besonders darauf ab flexiblen Brennstoffeinsatz zu ermöglichen oder sinkende Emissionen zu erreichen. Entsprechende volumetrisch kleinen Bauteile sind auch heute schon konkurrenzfähig in Kleinserie mittels 3D Druck herstellbar.

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